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Ich bin die Königin der Welt…

Ja, es war nicht ganz die Titanic, aber nur haarscharf dran vorbei…ich bin zu einem Wrack getaucht!! Gestern habe ich endlich die letzten beiden Tauchgänge absolviert, inklusive Abnehmen und Wiederaufsetzen der Maske in 5 Metern Tiefe, Verschlucken an Salzwasser vor lauter Panik, und Wieder-Beruhigen ohne panisch aufzusteigen… Ich bin, bei aller Bescheidenheit, sehr stolz!

Hier der Beweis

Hatte ich schon erwähnt, dass ich schon immer großen Respekt, um nicht zu sagen ordentlich Angst vor dem Tauchen hatte? Hurra, es macht mir Spaß! So konnte ich gestern mit Jessika trotz erneuter Strömung zwei ganz wundervolle Ausflüge unter Wasser machen, habe ein Mitglied der Oktopus-Familie gesehen, konnte endlich mal ganz entspannt diese unglaubliche Unterwasserwelt bestaunen…und bin ihr endgültig verfallen. Gott sei Dank ist die Taucherei auch hier auf die Dauer etwas zu teuer, um sie ständig zu betreiben… Einziger Wehmutstropfen zur Zeit: Marc muss pausieren. Nachdem er in der vorletzten Nacht von Ohrenschmerzen wachgeworden war, welche auf ein Schmerzmittel verschwanden, haben wir gestern doch mal das „Health Center“ hier vor Ort aufgesucht. Ein freundlicher Kollege hat dann mal einen Blick ins Ohr geworfen (ich hab gleich auch nochmal reingeguckt, so sicherheitshalber, zweite Meinung und so…liebe Kollegen am Hasenkopf, wenn Ihr denkt, Eure Kitteltaschen-Otoskope wären schlecht…ihr habt keine Ahnung!), und siehe da: der äußere Gehörgang sieht doch ein bißchen entzündet aus… Jetzt gibt’s dreimal am Tag die Totschläger-Ohrentropfen (enthalten 2 Antibiotika, Cortison und ein lokal betäubendes Mittel) und 3 Tage Tauchverbot. So musste ich etwas diplomatisch von den Tauchgängen berichten (jaaaa, war ganz okay…) Und gestern Abend gab es dann eine Gratulation von unserer Tauchlehrerin, die letzten Einträge in mein „Logbuch“ und das offizielle Foto für mein PADI-Zertifikat! Meine Schulden habe ich bezahlt, sowohl die Kursgebühr, als auch die Strafe für falsche Handzeichen unter Wasser…für „okay“ bildet man ein „o“ mit Daumen und Zeigefinger und hebt nicht den Daumen…das würde „Wir steigen auf“ bedeuten, hat mich ein Bier für Jessika gekostet. So saßen wir noch eine Weile zusammen, und sie hat uns ein wenig von ihrem Leben berichtet. Spannend, zu sehen, was für unterschiedliche Lebenskonzepte es so gibt, neben unserem so betont konservativen…

Heute? Durften wir endlich mal wieder ausschlafen…dieser Streeeeeeeß hier!!! Haben dann wieder den schönen Strand vor unserem Hotel genutzt zum Bräunen, Lesen und vor allem Lernen…die Zeit rückt voran, nur noch unglaubliche 12 Tage bis zu unserem „Dienstbeginn“ in Buda… Carl, wir kommen! Morgen wählen wir das Ohrenschonprogramm, gehen Schnorcheln, mit Ohrenstöpsel auf Marcs kranker Seite, und übermorgen wollen wir weiter, nach Lombok, mal sehen, was da so geht… Fähre ist gebucht, alles Halsabschneider hier, und wir sind so schlecht im Handeln… Ich muss unbedingt noch ein wenig nach den Genen meines Großvaters kramen, eigentlich sollte ich doch ein bisschen Talent fürs Feilschen haben…bin viel zu weich…

Hatten wir erwähnt, dass wir einen Mitbewohner haben? Vor drei Tagen haben wir erstmals…Dinge gefunden…auf dem Boden unseres Bungalows. Hielten es für Vogel-Sch…, war wohl beim Putzen reingeflogen, kein Vogel mehr zu finden, egal. Am nächsten Tag erneut, da haben wir der Hotelchefin davon erzählt, und sie meinte gleich, da müsste ein Gecko in unserem Bungalow sein…und zwar ein großer, der Menge nach zu urteilen! Sie würde „den Jungs“ Bescheid sagen, die würden sich dann drum kümmern. So kam gestern der „Gecko-Hunter“ mit Scheinwerfer und Besen, und hatte das Monstrum nach einer Minute lokalisiert, in einer Ecke des Dachs. Nach viel Fuchtelei war der Gecko dann weg, entweder raus oder in einer tieferen Ecke…wurde bisher nicht mehr gesehen, mindestens für eine gute Verstopfung hat der Schreck gereicht, denn sein Geschäft haben wir seither auch nicht mehr vorgefunden… Jetzt sind wir wieder allein…

unser Mitbewohner

Sei haben es getan …

Sie haben es getan…

Prinz William hat seine Kate Middleton geehelicht und wir waren live dabei. Aber nun vielleicht erst mal von vorne:

Wir sind inzwischen auf den Gilli Islands gelandet. Um genauer zu sein auf Gili Trawangan, der größten der drei Gili-Inseln. Nach etwas holperiger, dafür echt schneller Überfahrt mit dem Speedboat wurden wir mit einem beherzten Sprung ins knietiefe Wasser auf unser kleines Eiland entlassen. Die Gilis liegen zwischen Bali und Lombok und sind wirklich nicht besonders groß. Die größte Insel (=unsere) haben wir heute problemlos in ca. 1,5 Std. zu Fuß umrundet…. Dafür findet man hier alles, was das Herz des Reisenden begehrt.  Zum Einen findet man tatsächlich traumhafte Strände mit badewannenwarmem, kristallklaren Wasser und haufenweise bunten Fischen, das ganze bei über 30°C Lufttemperatur. Zum Anderen gibt es aber auch alles drumherum, Wi-Fi, traumhafte Hotels für jede Preisklasse (von ca. 10 Euro pro Nacht/Raum bis ca. 80 Euro pro Nacht/Raum…und bei letzerem sprechen wir von der MEGA-LUXUSKLASSE!!). Wir liegen irgendwo in der unteren Mittelklasse und haben einen Raum mit Klimaanlage, ein Open Air-Badezimmer mit Mosaik (Klo und Dusche unter freiem Himmel!!) und unglaublich freundlichem Personal (Harry und Wayan, unsere neuen Kumpels…). Insgesamt deutlich weniger „Special-Price-for-you“-Streß, wenn man nicht gerade schwer bepackt mit Reisegepäck auf der Suche nach dem richtigen Hotel herumkriecht („You need room? Cheap-cheap!“). Und: keine Autos! Nur Pferdekarren und Fahrräder! Herrlich, nach dem Verkehrschaos in Ubud…und im Rest von Bali soll es eher noch mehr sein… Die Gilis waren wohl mal ein Geheimtipp, aber das ist sicher lange her, trotzdem ist es hier nach wie vor toll. Und wenn man wie wir etwas in den Norden der Insel geht, kann man auch den Massen an Touristen aus dem Weg gehen, dafür gibt es im Osten und Süden jeden Abend Party bis der Arzt kommt…

Dieser sonnige Platz ist für zwei Dinge bekannt: zum Einen für „Magic Mushrooms“ (nein danke, nicht für uns) und zum anderen das umgebende Meer mit den vielen Tauchmöglichkeiten. Hier kann man mit Schildkröten tauchen!! Neugierig wie wir sind, haben wir uns für Morgen in einen Tauchschnupperkurs eingeschrieben. Jessika, unsere deutschsprachige Tauchlehrerin erwartet uns dafür um 8 Uhr an der Tauch-Basis (was für ein Stress…).

Am Abend werden wir dann am Lagerfeuer sitzen und uns des Lebens freuen, oder uns in einem der drei Open Air-Kinos (direkt am Strand mit garantiert nicht gekauften DVDs) einen aktuellen Film anschauen. Modern wie die Indonesier sind gibt es aber auch „Movie on-demand“. Das ganze sieht hier so aus, dass man sich aus einer DVD Sammlung (auch diese sicher nicht gekauft) einen Film aussucht und dann in einer kleinen Laube aus Bambus den entsprechenden Fernseher und DVD-Player findet, den man für die Dauer eines Filmes nutzen kann.

Nun aber nochmal zu Kate und ihrem Willy. Nach obiger Einführung in das Leben auf Trawangan sollte es wohl niemanden wundern, dass natürlich das Medienereignis des Jahres auch hier live auf Großleinwand übertragen wurde. So haben wir also zusammen mit ca. zweihundert anderen am frühen Abend bei untergehender Sonne die „Royal Wedding“ gesehen. Wir ließen uns sogar dazu hinreißen auf die Monarchie anzustoßen (mit indonesischem „Bintang“-Bier…ja, Linus, der Kronkorken ist schon eingesackt!) und beim allgemeinen „God save the Queen“ haben wir auch leise mitgemacht…haben noch was gutzumachen…1:4…. Eines steht fest, Deutschland braucht auch wieder einen König, besser noch einen Kaiser, und kommt uns jetzt nicht mit Beckenbauer. Vielleicht haben wir auch einfach ein bisschen viel Sonne abbekommen…

Bilder gibt es aktuell aufgrund der schlechten Internetverbindung nicht, aber ist eh langweilig, nur weiße Strände und türkises Wasser (wie öde). Huch, jetzt kriecht irgendwas über das Dach unseres Bungalows…Katze? Gecko? Egal, wir schlafen prima…