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Nachtrag 1: Lafer? Witzigmann? Schubeck? TERESITA!

Wie versprochen kommen in den nächsten Tagen noch einige Nachträge über unsere restlichen Abenteuer, deren Veröffentlichung in Cuba technisch leider nicht möglich war. Also weiterhin viel Spass beim Lesen.

 

Vergesst sie alle, niemand ist so gut wie sie! Danke, liebe Sebbs, für den wundervollen Tag, den Ihr uns gestern gesponsort habt! Die „Kulinarische Tour mit Teresita“ war ein Traum…

Nach kurzer Bahnfahrt nach „Agüero“, im äußeren Bereich von Buenos Aires spazierten wir durch ein hübsches Villenviertel und landeten an der vereinbarten Adresse. Der Hund vor dem an der Pforte gewarnt wurde entpuppte sich rasch als äußerst liebesbedürftig, ebenso wie seine Chefin, die uns mit einem breiten Lächeln an der Tür erwartete. Teresita ist Mitte sechzig, ebenso wie ihr Mann, ein Hausarzt, der sich im letzten Jahr zur Ruhe gesetzt hat, und ihr seitdem in der Küche hilft…

Die Tour begann mit einem Spaziergang durch den Ort, begleitet von Teresitas Nachbarn, der sonst nur bei den Grillparties in ihrem Garten fürs Grillen zuständig ist, jetzt aber einsprang, weil Teresita Rückenprobleme hatte. Wir besuchten den Wochenmarkt, die Fleischerei mit Erklärung alles Rafinessen

Zurück in ihrem Haus gab es als erstes einen Sekt, dann haben wir gelernt, wie man Empanadas macht. Zunächst den Teig vorbereiten, dann noch ein Sekt, dann die Füllung mischen, dann noch ein Sekt, dann den ausgerollten Teig füllen, verschließen und dann…naja, Ihr wisst schon…

 

Recht fröhlich wechselten wir mit unseren zwei Begleitern aus New York in den einzigartig schönen Garten, wo die Kolibris schon auf uns warteten. In unwirklich schöner Umgebung wurden uns nun jede Menge Köstlichkeiten serviert, gebeizter Lachs auf selbstgebackenem Brot, Kartoffeltortilla mit Ajoli und Salat, unsere Empanadas, ein gewohnt großartiges Steak mit gefüllter Mini-Zucchini und beratener Yucca und zum Abschluss noch flambierte Pfirsiche mit selbstgemachtem Pfirsicheis. Selbstverständlich gab es zu jedem Gang den passenden Wein, und erneut nie nur ein Glas, und einer war besser als der letzte… Teresita, ihr Mann und ihre Enkelin gesellten sich abwechselnd für ein paar Worte zu uns, und hatten sichtlich Freude an unserem Genuss. Nur sehr schweren Herzens machten wir uns am späten Nachmittag auf, mussten ja noch zurück nach Buenos Aires, und wollten dann doch alle noch einen Abstecher in die Wahnsinns-Bäckerei machen…man braucht ja ein bisschen Proviant für so einen Flug nach Cuba…

Mit unseren amerikanischen Freunden gab es auf der Fahrt noch viel zu lachen, und noch spätabends, als ich den Fuß aus dem Bett stellen musste, um das Karussell zu bremsen, träumten wir von Teresita, ihrem guten Essen, gemütlichen Haus und wundervoll-verträumten Garten am Rande von Buenos Aires…was für ein Abschluss für Südamerika… Danke, liebe Sebbs, es war ein bisschen wie Grillen mit Euch, damals auf Eurem Balkon in Göttingen…

Woche der Abenteuer…

 Ja, das war ´ne heiße Woche! Nach zwei Tagen in Buenos Aires (da fahren wir nochmal für länger hin, werden dann anständig berichten) haben wir uns zu einem der Höhepunkte unseres Argentinienurlaubs aufgemacht: das Weinland um Mendoza! Und auch wenn nichts über einen guten Rheingau-Riesling geht, die machen hier wirklich einen anständigen Wein!

Mendoza hat uns sehr gut gefallen, viel grün, insgesamt 5 Parks im Stadtzentrum mit lustigen Springbrunnen und viel Leben, sehr freundliche Leute und traumhaftes Sommerwetter. Bis in die späten Abende sind wir umhergewandert, und haben die Stadt genossen. Im Hotel „Zamora“ haben wir uns wohl gefühlt, hatten einen hübschen Innenhof mit „Fischpool“. Um die Ecke war „Vines of Mendoza“, eine kleine, modern eingerichtete Weinbar, in der man zwischen verschiedenen Themen-Weinproben und einzelnen Gläsern besten Weins der Region wählen konnte. Zudem gab es eine wundervolle Käseplatte (nichts, womit man Herrn Geis locken könnte, aber wir sind bescheiden geworden).

Nachdem wir hier den ersten Abend eingeläutet hatten, ließen wir uns am nächsten Tag (Donnerstag) auf Kosten meiner Freundin Steffi H. verwöhnen…auf einer Wein-Fahrradtour durch Maipú.

So einen Keller wollen wir auch.

So einen Keller wollen wir auch.

Nachdem wir die erste Stunde einen Heidenspaß auf einem Tandem hatten (ehrlich, Marion, es war schrecklich!), wurde uns dies nach den ersten zwei Gläsern Wein zu heiß und wir stiegen auf normale Fahrräder um. 12 Kilometer wurde gestrampelt, dann gab es den nächsten Wein und wir konnten uns den Weg über weitere z.T. sehr schöne Weingüter zurückarbeiten. Besonders gut gefallen haben uns „Carinae“, „Di Tommaso“ und v.a. „Tempora Alba“, letzteres mit traumhafter Sonnenterasse über den Weinfeldern und leckerem Essen (Grundlage war inzwischen dringend nötig…). 

Relaxen auf der Sonnenterasse

Relaxen auf der Sonnenterasse

Von den vorgegebenen Touristen-Weinproben haben wir uns allerdings rasch ferngehalten, da gab es für wenig Geld relativ schlechten Wein. Stattdessen erneut „à la carte“, das war richtig gut… Und Marc hat sich einen „echten“ Absinth gegönnt…von der grünen Fee allerdings nichts gesehen.

nur ein winziges Schlöckchen

nur ein wönziges Schlöckchen

So konnten wir Gott sei Dank auf die Dienste der Touristenpolizei verzichten, die dort patrouilliert, um die Sicherheit der Besucher sicherzustellen, ggf. auch betrunkene Fahrradfahrer („borrachos“) mit dem Streifenwagen zur Bushaltestelle begleitet…

Am Freitag wurde es dann etwas weniger weinselig, dafür aktiver: „die Osnabrücker“ Silvia, Willi, Laura, Linus und Leon hatten uns zum Rafting eingeladen (beim Bungee haben wir aus gesundheitlichen Bedenken gekniffen)… Und wo wir schon mal da waren, haben wir uns gleich noch „Canopy“ gegönnt, uns also an Drahtseilen über Schluchten geschwungen…

Auf dem Spielplatz für Erwachsene

Auf dem Spielplatz für Erwachsene

War genauso lustig, wie es auf den Fotos von Susi und Dany aussah…

und über die Schlucht

und über die Schlucht

Danach war Marc so locker, dass er freiwillig in einen der „Gummibusse“ eingestiegen ist (als wir uns kennengelernt haben, meinte er noch, das würde er niemals tun). Mit einem tollen Guide sind wir souverän den Rio Mendoza runtergeschippert und haben auf dem Weg keinen unserer Passagiere verloren. Ordentlich Wasser geschluckt haben wir hingegen schon…

auch eine Art Familiensport

auch eine Art Familiensport

 Die Leute von „Argentina Rafting“ waren insgesamt sehr gut organisiert, hatten sehr anständige Schutzausrüstung und haben sich freundlich und mit offensichtlichem Spaß um ihre Gäste gekümmert. Auf ihrem Grundstück außerhalb von Mendoza, von dem sämtliche Aktivitäten starten kann man zudem tolle Mittagspausen in der Sonne verbringen. Mit uns sind sämtliche Altersklassen zum Extremsport angetreten, der älteste Teilnehmer war 67 Jahre alt und hat sich mit dem lautesten „Yaheeeeeee!“ von allen über die Schluchten geschwungen…

 Samstags gab es dann wieder eine Portion Luxus, diesmal war es unsere Aufgabe, guten Wein auf das Wohl von Verena und Holger zu trinken… Mithilfe von „Ampora Wine Tours“ ging es ins Uco Valley, eins der jüngeren Weinanbaugebiete rund um Mendoza, in den höheren Lagen, umgeben von wunderschöner Berglandschaft. Diesmal gab es die Exklusiv-Variante der Weintour, insgesamt drei Weingüter wurden in einer Kleingruppe besucht, anstelle der günstigen Touri-Weine wurden die Flaschen aus den geheimen Winkeln der Weinkeller hervorgeholt, und wir lernten unsere guten neuen Freunde „Malbec“ und „Torrontes“, die beiden klassischen argentinischen Trauben, etwas besser kennen.

Na dann mal los

Na dann mal los

 Auf dem Abschlussweingut gab es zudem ein köstliches Degustationsmenü… sehr lecker… Und vor dem Fenster konnten wir zusehen, wie sich kleine „Tornaditos“ bildeten, ordentlich Sand aufwirbelten um sich gleich wieder in Nichts aufzulösen…

ein kleiner Tornado

ein kleiner Tornado

 Die Architektur der Weingüter war extrem unterschiedlich, von sehr klassisch bis ganz modern, viel Stahlbeton, jedoch ausnahmslos sehr beeindruckende Bauten inmitten riesiger Weinfelder… Marc denkt seither darüber nach, sich irgendwann mit einem eigenen Weingut in Mendoza zur Ruhe zu setzen…

Ein Traum in Stahlbeton

Ein Traum in Stahlbeton

 Ach, und wo wir gerade bei Geschenken waren: Mützen haben wir von Bernd bekommen, die uns in manch kalter Nacht die Ohren gewärmt haben… Für dieses und alle weiteren eingelösten Hochzeitsgeschenke danken wir wieder einmal herzlich (Steffi H., den „Osnabrückern“ Silvia, Willi, Laura, Linus und Leon, Verena und Holger sowie Bernd) …siehe „Hochzeitsgeschenke!

Tja, und was haben wir wohl am Sonntag gemacht…? Folgt später…

hier der link zu Argentina Rafting

http://www.argentinarafting.com/

Pack die Badehose ein…

 

 

…in die heiße Wanne rein…oder so ähnlich. Dass mal keiner meint, wir wären untätig, wir REISEN zum ersten Mal so richtig, mit regelmäßigen Ortswechseln und so! Nach Rückankunft in Quito haben wir uns einen Tag Weihnachtsshopping gegönnt…jaha, wir haben schon richtig viele Geschenke!!! In Otavalo, einem beschaulichen kleinen Städtchen nördlich von Quito (insg. 3 Stunden Bus und Taxi) bricht jeden Samstag die Hölle los…dann ist Markt. In sämtlichen Straßen drängeln sich Verkäufer und Kunden, und dabei finden sich, wenigstens im Moment, erfreulich wenig Touristen. Nachdem unser „Schulkamerad“ Ben einen Koffer voller Geschenke in einem Restaurant abgeliefert hatte (irgendwas was seine Lehrerin in den USA ihm mitgegeben hatte, für ihre alten Freunde in Otavalo…geschätzte 15 Kilo, ich hoffe, dafür gibt’s mal ´ne gute Note extra…) und er und Marc sich schweren Herzens vom AUSGESPROCHEN tiefen Ausschnitt der Restaurantbesitzer-Tochter losgerissen hatten, konnte ich mich endlich hemmungslos gehen lassen… Um es kurz zu machen, wir haben am Dienstag ein Paket von knapp 14 Kilo nach Hause geschickt (ein bisschen überflüssiges Gepäck und Bücher waren auch dabei…). Neben der Shopping-Orgie gab es aber noch viel Tolles zu sehen in Otavalo. Frauen aller Altersklassen, die voller Selbstverständlichkeit die bunten Trachten der Region tragen, da würden den paar Dirndl-Mädels auf dem Oktoberfest (an dieser Stelle herzliche Grüße dorthin!) die Augen rausfallen. Menschen, die mit Wagenladungen voll Waren auf dem Rücken durch die Menschenmengen trabten, ganze Schweine, die innerhalb weniger Stunden auf ein paar Ohren und eine Schnauze reduziert wurden… Natürlich wurde man häufig angesprochen, so als offensichtlicher Touri (ganz so braun sind wir dann doch noch nicht), aber ganz unaggressiv, mit einem freundlichen „Womit kann ich dienen?“. Der Eismann war da, riesige Körbe von Backwaren überall am Straßenrand, und die Stimmung ist (bei strahlendem Sonnenschein…) prima.

 Dienstags haben wir uns dann endlich auf den Weg gemacht, erster Halt Banos (sprich: Banjos). Dieses hübsche Städtchen bot uns: eine Fahrradtour voller Wasserfälle (Marc hat zweimal geduscht, und seit heute sind seine Schuhe wieder leidlich trocken…),

 den ersten entspannten Nachtspaziergang in dem Gefühl sicher vor Straßenräubern zu sein und vor allem: Gruppenbadewannen. Der benachbarte Hausvulkan Tungurahua sorgt durch seine beständige Aktivität nicht nur für regelmäßige Evakuierung des Großraums Banos sondern auch für ständigen Nachschub an heißem Wasser, was hier einfach aus dem Boden sprudelt. Und der Begriff „Vollbad“ bekommt dabei sogar in der Nebensaison eine ganz neue Bedeutung, denn am Abend ist die ganze Stadt auf den Beinen und drängelt sich in der trüben Brühe – so auch wir! Trotz der Drängelei schön entspannend, und man lernt Leute kennen. Außerdem haben wir Heimatgefühle ausgelebt. Banos ist nämlich auch für seine gute internationale Küche bekannt, und so gab es KÄSEFONDUE (an dieser Stelle herzliche Grüße an die Familien Kauschke/Bonefeld, Deuerling und Steffi Hoffmann!),

 und zwar richtig gutes! Schweren Herzens ging es weiter nach Riobamba, irgendwo im Nichts, so dachten wir, wollten nur nicht so lange am Stück Busfahren…und auch hier fand sich eine hübsche Kleinstadt mit wundervollen Gebäuden und Kirchen.

Hier konnte ich in Ruhe meines Freundes Marko gedenken, der mir inzwischen seit 10 Jahren fehlt… Manche Lücken sind nie zu füllen…

Nun, die Reise ging weiter, aber erst nach einem abschließenden „Downhill-Mountainbike“-Abenteuer (den Vulkan Chimborazo rauf mit dem Auto, das letzte Stück mit Sauerstoffmangel, Schwindel und blauen Nagelbetten zu Fuss bis auf 5000 Meter und dann über die waschbrettartige Piste bergab…).

 

So sind wir seit vorgestern in Cuenca. Diese Stadt nimmt für sich in Anspruch, entspannter, sauberer und mit besserem Wetter gesegnet zu sein, als die große Schwester Quito. Egal, was andere sagen, wir lieben Cuenca! Es ist ein bisschen, als hätte man uns heimlich bei Nacht verschleppt, und wir wären in Südtirol wieder aufgewacht. Häuser aus der Kolonialzeit, jedes einzelne eine Pracht, die meisten wunderschön renoviert, Kaffeeduft aus den gemütlichen Cafés überall zwischen den Geschäften, Eis und Gebäck, das die meisten Italiener und Wiener in den Schatten stellt. Und mittendrin plätschert fröhlich ein kleiner Bach. Ehrlich, wie aus einer anderen Welt. Schön, dass wir längst geplant hatten, etwas länger zu bleiben. Marc ist seit heute wieder fleißiger Spanischstudent, diesmal am „Spanish-Institute of Cuenca“, einer, soweit beurteilbar, sehr persönlich und herzlich geführten Sprachschule. Schnell und unbürokratisch wurden wir begrüßt, und obwohl wir uns nicht angemeldet hatten, stand nach einer Stunde die Lehrerin Linda auf der Platte und nahm Marc in die Mangel. Ich habe derweil die Stadt ein wenig erkundet, mich später dann zu Kaffeepause und Kartenspiel wieder dazugesellt und mich dann meinem Selbststudium gewidmet. Habe dank meines großartigen Lehrers Fernando den Großteil der Grammatik in Quito geschafft, und lese jetzt vor allem spanische Bücher und mache meine Grammatikübungen alleine. Nachmittags wurden wir von Monica unserer neuen „Gastmutter“ abgeholt, auch diese wurde ruck-zuck informiert, schmiss ihren 16-jährigen Sohn aus seinem Zimmer, und in diesem sitzen wir jetzt. Sehr gemütlich, am Abendbrottisch wurde viel gelacht, uns bleibt weiter unverständlich, warum die Damen hier so häufig „Popo-Push-up-Hosen“ tragen, die ihnen den Hintern bis knapp unter die Genick-Ebene drücken… Die drei halbwüchsigen Kinder (zwei Mädels von 14 und 15 Jahren kommen noch dazu) sind unerwartet freundlich, korrigieren geduldig unsere Sprachfehler und helfen mit Vokabeln weiter. Hier bleiben wir gerne eine Woche…bevor es dann weitergeht… So, Marc hat seine Hausaufgaben fertig, und ich muss ans Buch!

Hier die Adresse unseres Anbieters für die Radtour am Cimborazo: http://www.julioverne-travel.com (können wir empfehlen)

Tarzan und Jane…

Heissa, wir haben Affen gesehen! Der Dschungel war toll, die alles überwuchernde Natur, lustig in den Bäumen herumtollende Affen, Insekten die aussehen wie ein 20 Zentimeter langer Ast… 7 Tage und 6 Nächte haben wir in der Shangrila-Lodge, im Tiefland des Amazonas verbracht (http://www.amarongachi.com/index_german.htm). Mit dabei war unser Spanisch-Mitschüler Ben, 19 Jahre alt, knackiger Amerikaner, ausgesprochen nett und lustig, sowie unsere Spanischlehrer, Diana für Marc und Ben, sowie Fernando für mich. Die unglaubliche Aussicht von der Lodge, 100 Meter über dem „Río Anzu“, mit dem Hängemattengarten im Dachgeschoss, hat uns (UNS!!!) schon im ersten Augenblick sprachlos gemacht. Natürlich waren wir nicht nur zum Spass dort, täglich 4 Stunden strammer Spanischunterricht, und Fernando hat mich richtig bluten lassen… Den übrigen Tag mussten wir ständig Spanisch sprechen, mit den Lehrern, aber auch untereinander (wenn sie in Hörweite waren…). Aber eine Hälfte eines jeden Tages war dem Abenteuer gewidmet. Unter der unvergleichlichen Führung von Matildo, einem Abkömmling der Ureinwohner des Amazonas, 63 Jahre alt, haben wir verschiedene Wanderungen durch die „grüne Hölle“ gemacht, sind durch Canyons gekrochen und IN (!) Wasserfällen geklettert. Das Bad in einer glasklaren Lagune bleibt unvergesslich, ebenso das Rafting auf dem Río Anzu.

Auf dem Río mit Diana und Matildo...danke für die Kopftücher, Kollegen!

Und obwohl mir manchmal alle Haare zu Berge standen (Marc auch ;-)…) habe ich mich bei Matildo immer sicher gefühlt. Er hat uns mit Pflanzenfarben in Quechua-Krieger verwandelt, uns die Heilpflanzen am Wegesrand erklärt, uns in ein traditionelles Dorf geführt und die dortigen Gepflogenheiten erklärt. Wir mussten einige reichlich eklige Sachen essen und trinken, hatten manchmal wirklich die Hosen voll, würden es aber direkt nochmal von vorne machen! Und die Spanischkenntnisse nehmen so viel schneller zu, wenn man Tag und Nacht spricht…
Ausser Spanisch haben wir noch andere wichtige Sachen gelernt. Wir können jetzt DAS ecuadorianische Kartenspiel „Cuarenta“ und haben, einige besondere Leute werden es nicht glauben, eine Alternative zu „Jungle Jam“ entdeckt, die noch etwas mehr Spass macht, und weniger wehtut (natürlich war es trotzdem nicht dasselbe, wie mit der „Dödeltruppe“, aber zieht Euch warm an, im Januar lernt Ihr was neues!!!)! Nur sehr schweren Herzens haben wir uns heute wieder verabschiedet, zunächst vom Shangrila, und später auch noch von unseren großartigen Lehrern, die uns sehr fehlen werden. Dafür sind wir jetzt stolze Inhaber der Spanischdiplome, Marc Stufe „Intermedio I“ und ich „Avanzado I“. Haben uns durch jeweils 105 Stunden Unterricht gekämpft, dass mal keiner meint, wir würden nur faulenzen, und die umfangreichen Hausaufgaben kamen noch dazu!
Von unserem hübschen Amerikaner haben wir uns noch nicht verabschiedet, mit ihm essen wir heute Abend und planen noch einen Ausflug, in zwei Wochen zum Handwerkermarkt in Otavalo. Möchte irgendwer ein Weihnachtsgeschenk? Morgen holen wir die sauberen Klamotten aus der Reinigung, übermorgen um 6:40 Uhr morgens startet der Flieger auf die „Islas Galápagos“!
Hatten wir schon erwähnt, dass es hier endlich wieder guten Wein gibt? Aber der Riesling aus dem Rheingau fehlt uns trotzdem ein wenig…

Ich bin die Königin der Welt…

Ja, es war nicht ganz die Titanic, aber nur haarscharf dran vorbei…ich bin zu einem Wrack getaucht!! Gestern habe ich endlich die letzten beiden Tauchgänge absolviert, inklusive Abnehmen und Wiederaufsetzen der Maske in 5 Metern Tiefe, Verschlucken an Salzwasser vor lauter Panik, und Wieder-Beruhigen ohne panisch aufzusteigen… Ich bin, bei aller Bescheidenheit, sehr stolz!

Hier der Beweis

Hatte ich schon erwähnt, dass ich schon immer großen Respekt, um nicht zu sagen ordentlich Angst vor dem Tauchen hatte? Hurra, es macht mir Spaß! So konnte ich gestern mit Jessika trotz erneuter Strömung zwei ganz wundervolle Ausflüge unter Wasser machen, habe ein Mitglied der Oktopus-Familie gesehen, konnte endlich mal ganz entspannt diese unglaubliche Unterwasserwelt bestaunen…und bin ihr endgültig verfallen. Gott sei Dank ist die Taucherei auch hier auf die Dauer etwas zu teuer, um sie ständig zu betreiben… Einziger Wehmutstropfen zur Zeit: Marc muss pausieren. Nachdem er in der vorletzten Nacht von Ohrenschmerzen wachgeworden war, welche auf ein Schmerzmittel verschwanden, haben wir gestern doch mal das „Health Center“ hier vor Ort aufgesucht. Ein freundlicher Kollege hat dann mal einen Blick ins Ohr geworfen (ich hab gleich auch nochmal reingeguckt, so sicherheitshalber, zweite Meinung und so…liebe Kollegen am Hasenkopf, wenn Ihr denkt, Eure Kitteltaschen-Otoskope wären schlecht…ihr habt keine Ahnung!), und siehe da: der äußere Gehörgang sieht doch ein bißchen entzündet aus… Jetzt gibt’s dreimal am Tag die Totschläger-Ohrentropfen (enthalten 2 Antibiotika, Cortison und ein lokal betäubendes Mittel) und 3 Tage Tauchverbot. So musste ich etwas diplomatisch von den Tauchgängen berichten (jaaaa, war ganz okay…) Und gestern Abend gab es dann eine Gratulation von unserer Tauchlehrerin, die letzten Einträge in mein „Logbuch“ und das offizielle Foto für mein PADI-Zertifikat! Meine Schulden habe ich bezahlt, sowohl die Kursgebühr, als auch die Strafe für falsche Handzeichen unter Wasser…für „okay“ bildet man ein „o“ mit Daumen und Zeigefinger und hebt nicht den Daumen…das würde „Wir steigen auf“ bedeuten, hat mich ein Bier für Jessika gekostet. So saßen wir noch eine Weile zusammen, und sie hat uns ein wenig von ihrem Leben berichtet. Spannend, zu sehen, was für unterschiedliche Lebenskonzepte es so gibt, neben unserem so betont konservativen…

Heute? Durften wir endlich mal wieder ausschlafen…dieser Streeeeeeeß hier!!! Haben dann wieder den schönen Strand vor unserem Hotel genutzt zum Bräunen, Lesen und vor allem Lernen…die Zeit rückt voran, nur noch unglaubliche 12 Tage bis zu unserem „Dienstbeginn“ in Buda… Carl, wir kommen! Morgen wählen wir das Ohrenschonprogramm, gehen Schnorcheln, mit Ohrenstöpsel auf Marcs kranker Seite, und übermorgen wollen wir weiter, nach Lombok, mal sehen, was da so geht… Fähre ist gebucht, alles Halsabschneider hier, und wir sind so schlecht im Handeln… Ich muss unbedingt noch ein wenig nach den Genen meines Großvaters kramen, eigentlich sollte ich doch ein bisschen Talent fürs Feilschen haben…bin viel zu weich…

Hatten wir erwähnt, dass wir einen Mitbewohner haben? Vor drei Tagen haben wir erstmals…Dinge gefunden…auf dem Boden unseres Bungalows. Hielten es für Vogel-Sch…, war wohl beim Putzen reingeflogen, kein Vogel mehr zu finden, egal. Am nächsten Tag erneut, da haben wir der Hotelchefin davon erzählt, und sie meinte gleich, da müsste ein Gecko in unserem Bungalow sein…und zwar ein großer, der Menge nach zu urteilen! Sie würde „den Jungs“ Bescheid sagen, die würden sich dann drum kümmern. So kam gestern der „Gecko-Hunter“ mit Scheinwerfer und Besen, und hatte das Monstrum nach einer Minute lokalisiert, in einer Ecke des Dachs. Nach viel Fuchtelei war der Gecko dann weg, entweder raus oder in einer tieferen Ecke…wurde bisher nicht mehr gesehen, mindestens für eine gute Verstopfung hat der Schreck gereicht, denn sein Geschäft haben wir seither auch nicht mehr vorgefunden… Jetzt sind wir wieder allein…

unser Mitbewohner

Tauchen ist sooooo langweilig…

Theorie? Fertig! Abschlußexamen? Fertig! Was fehlt? Noch zwei Tauchgänge morgen, dann bin ich endlich offiziell PADI-Open-Water-Diverin! Vielleicht sehen wir da endlich mal was spannendes, heute gab es nur einige NEMOs, DORIs, `ne fette Moräne, drei dicke Schildkröten und einen Black Tip Reef-SHARK zum Abschluss!!!! Als Jessica das Handzeichen für „Hai“ machte und rechts neben uns deutete, hab ich einen Moment gebraucht, dann ungläubig geguckt, und da war er schon… Und ich fand den ganz schön groß…aber Gott sei Dank auch desinteressiert…war wohl satt, nehm‘ ich an 😉 Obendrauf gab es heute mal Schlechtwetter-Action, Regen, Gewitter, und `ne Strömung, dass ich mich gefühlt hab‘, wie in der Klospülung… Aber Jessica passt gut auf uns auf…ehrlich, Mama!

Jetzt schnell ins Bett, Abenteuer machen müde…

 P.S. unsere Tauchschule heißt

Gili Divers www.gilidivers.com

Morgens 2 Uhr auf Bali…

Man stelle sich folgendes Szenario vor: Es ist 2 Uhr morgens, der Wecker klingelt, zuvor hat man 2 Stunden geschlafen…kann dies ein guter Tag werden? ES KANN!!

Auf die Generalprobe der letzten Nacht folgt die Premiere… Wir – pünktlich wach, überpünktlich (10 Minuten vor der Zeit…) am bereitstehenden Taxi vorm Hotel (ja, Mütter, Eure Kinder!!). Da sitzen wir, fahren durch ein schlafendes Ubud, die letzten drei Schnapsdrosseln (weiblich, leichtbekleidet, blond, knapp zu alt für die Päd2…an dieser Stelle liebe Grüße!) nur noch von haufenweise Straßenkötern begleitet – was machen wir hier eigentlich?

Erster Stopp: Butterfahrt, Verkaufsveranstaltung. Ein offener Raum im Nichts, Regale voller „Souvenir for family“ (wir nehmen Bestellungen entgegen, möchte irgendwer Kaffee? Gewürze?), mittendrin zwei klapprige Tische und ein paar Stühle, unser Fahrer verschwindet…super, wir sind in die Fänge einer Schlepperbande geraten, was bringt denn ein Kinderarzt grad so auf dem Schwarzmarkt? Weitere „Opfer“ kommen, nach einem leichten Frühstück (Crêpe mit Bananen, wie eigentlich immer) werden Marc und ich wieder direkt zum Auto gescheucht, neuer Wagen, neuer Fahrer, und auf dem Beifahrersitz…Patrick aus Liechtenstein (war so clever im Auto zu warten, wollte wohl keine Heizdecke kaufen…) – der Tag nimmt seine Wende.

Zweiter Stop: Ab hier ist dieser unglaubliche Tag nicht mehr aufzuhalten. Wir werden Ketut vorgestellt, unserem Guide für heute, bis auf den Gipfel von Gunung Batur wird er Patrick, Marc und mich begleiten.

unser Guide Ketut

unser Guide Ketut

Inzwischen sind unzählige andere Reisende zusammengekommen, überall formen sich kleine Grüppchen, ausgestattet mit Stirn- und Taschenlampen geht es los… Man stelle sich einen 1700 m hohen Vulkan vor, an dem sich vom Fuss bis zum Gipfel eine feine, tanzende Lichterkette durch die Nacht zieht…

Durch die Wolkendecke… Lichtreflexe in den winzigen Wassertröpfchen machen die Sicht schlechter und das Gehen noch schwieriger. Dann der erste Blick von oben auf die Wolken, vereinzelt schimmern Lichter vom Tal hindurch. Allmählich läuft uns der Schweiß… Hatte die Dame bei der Touri-Info gesagt, dies sei die einfache Tour? Fühlt sich nicht so an, scheint aber zu stimmen, denn zu uns hat sich inzwischen ein ca. 20-jähriger, strahlender junger Mann gesellt, der mit Flip-Flops den Berg hochstapft, als wäre es ein milder Spaziergang durch die Aschaffenburger Herstallgasse! Jede Nacht tut er das, trägt einen Rucksack voller Glasflaschen mit Cola und Sprite auf den Berg, um sie oben zu verkaufen, stellt sich anfangs vor, fragt, woher man kommt, reicht mir wiederholt aufmerksam die Hand von oben zu Hilfe, wenn eine Stufe doch mal einen größeren Schritt braucht…und STRAHLT!

Ich merke zunehmend die fehlende Kondition, die sitzende Tätigkeit der letzten Monate im Ultraschall fordert Tribut… Aber unglaubliche Ausblicke entschädigen sofort. Der Horizont beginnt sich langsam, sehr langsam zu verfärben, Violett-, Rot-, und Orange-Töne wechseln sich ab. Endlich erstes Ziel, der untere Gipfel ist erreicht, wir kaufen nur zu gerne die (nach hiesigem Standard) überteuerten Getränke unseres Begleiters und verabschieden ihn zurück ins Tal. Für uns geht es noch einmal 30 Minuten weiter, über eine relativ steile Strecke mit feinem, schwarzem Sand, wir wollen vor Sonnenaufgang auf dem höheren Gipfel sein. Gegen 6 Uhr sind wir da, und dürfen mit vielleicht 80 anderen dabei sein, wie die Sonne aus dem Meer aufsteigt… Die Stimmung ist gigantisch, alle in Euphorie und Bewunderung versunken…

der Gulung Agung bei Sonnenaufgang

Unsere Guides richten uns ein Frühstück, leider hatte niemand Marc gesagt, dass sich in unserer Lebensmitteltüte für den Gipfel neben Toast und Bananen rohe Eier befanden, sonst hätte er sie vielleicht nicht so unsanft in den Rucksack gestopft… Für uns also nur Bananentoast, keine Eier…

Auf einen Balanceakt über den Kraterrand des Vulkans folgt der Abstieg…langsam wird es warm, die Sonne steigt allmählich höher. Unser Guide ist dabei völlig entspannt, singt und schwatzt mit seinen Kollegen…und bringt uns sicher ins Tal.

Patrick weiß zum Glück, dass es üblich ist, den Guides ein Trinkgeld zu geben…das hat sich unserer redlich verdient…

An der Ankunftsstelle wartet schon der bekannte Fahrer von der Nacht,  bringt uns zu unserem zweiten Tagesordnungspunkt…ja, wir konnten es nicht lassen, haben gleich noch die Downhill-Cycling-Tour hintendran gebucht…und das jetzt mit Flüssigkeitsdefizit, überkochendem Hirn, Schlafentzug und schmerzenden Muskeln?

Wir treffen unseren zweiten Guide des Tages, der Name ging leider unter… Nach dem Frühstück ( das dritte für heute… Ihr wisst schon, Pfannkuchen mit Banane…aber auch haufenweise frisches Obst) geht es mit „Bali Eco Tours“ zunächst auf eine Kaffeefarm, wo uns neben den häufigen Nutzpflanzen der Insel der Produzent des teuersten Kaffees der Welt vorgestellt wird… jeder hat wohl schon von der Geschichte mit den Schleichkatzen gehört? Man nennt den Kaffee hier zärtlich „Poo“…

Nach einer Verkostung verschiedener Kaffee- und Teesorten sowie der hiesigen Obstsorten (Snake`s Skin Fruit…lecker!) geht es auf die Räder und fast nur bergab! Durch (ansonsten) touristenfreie Dörfer und Reisterrassen, über Seitenstraßen. Lachende Kinder verfolgen uns, grüßen lautstark, fordern „High-Five“.

unser großartiger Radguide

unser 21-jähriger Guide gewährt uns einen wundervollen Einblick in das Leben der Balinesen und beweist dabei Entertainerqualitäten, die in diesem Alter kaum zu erwarten wären, neben zudem sehr gutem Englisch! Sein Team folgt uns mit Bus und Transporter, falls jemand nicht mehr kann, reicht an jedem Halt frische Wasserflaschen… Wir besuchen eine Wohngemeinschaft, essen Bananen direkt vom Baum, machen unter Kokospalmen halt, fangen Libellen im Reisfeld…und haben das Gefühl erstmals eine Ahnung von dem Land zu haben, das sich hinter all dem Urlaubstrubel versteckt… Wohin ist unsere Müdigkeit verschwunden?

Ein großes Lob an unseren Veranstalter: 

  www.baliecocyvling.com

Am Abend treffen wir uns noch mit Patrick, unserem Wanderkollegen der Nacht und verbringen 2 sehr nette Stunden in unserem ersten „Warung“…danke für den Tipp, den Fotoaustausch und die Gesellschaft! Vielleicht sehen wir uns wieder, hier oder in Südamerika?

Jetzt wird geschlafen, morgen wechseln wir den Standort, auf die „Gili-Islands“…mal sehen, ob es dort Internet gibt…

Tschüß Ubud und terima kasih!!